KW15: Blackrock zweifelt an USD Reservewährung und Bitcoin erstaunlich stabil
07. - 14. April 2025 | Die relevantesten Bitcoin News für diese Woche
Das Berglinde Briefing gibt es auch in Englisch, ihr findet es hier.
Guten Morgen allerseits
Die vergangene Woche war in vielerlei Hinsicht nichts für schwache Nerven. Vollgepackt mit spannenden News, volatilen Märkten und insbesondere aufsehenerregenden Ankündigungen auf der anderen Seite des Atlantiks. Das in Bitcoin Kreisen bekannte Sprichwort “never a boring day in Bitcoin” darf man gut und gerne zu “never a boring day with Trump” erweitern. Als Bitcoin Halter ist man sich Volatilität und Spektakel gewohnt, deshalb können wir dem Geschehen mit einer guten Portion Gelassenheit entgegenblicken. Mit ein Grund ist aber auch der Bitcoin Preis, wieso wir diese Tage ruhiger schlafen als andere Leute in der Finanzwelt. Mehr dazu später.
Was wir heute besprechen
News Flash: Blackrock zweifelt an Status des USD als Reservewährung und Bitcoin erstaunlich stabil während Kursrutsch an den Aktienmärkten
Institutional Flows: Zu- und Abflüsse in Bitcoin ETF vergleichsweise stabil
Graph of the Week: Hashrate auf neuem Allzeithoch
Meme of the Week: Verhandlungen mit der US Regierung
Flash 1: Blackrock zweifelt an Status des USD als Reservewährung
Bitcoin als Ersatz für den USD als globale Reservewährung: Larry Fink warnt im Investorenbrief vor dem USD 36bn Defizit und zieht in Betracht, dass Bitcoin dessen Rolle übernehmen könnte
Erfolg des Blackrock ETF (IBIT): Der iShares Bitcoin Trust (IBIT) von BlackRock wuchs auf über 50 Milliarden Dollar an verwaltetem Vermögen. Damit zeigt sich Larry Fink höchst zufrieden und spricht von aussergewöhnlicher Nachfrage der Anleger.
Bitcoin als Absicherung: Fink sieht Bitcoin als Makro-Absicherung mit wachsender institutioneller Akzeptanz. Eine Portfolioallokation von 2-5% könnte den Preis auf USD 700’000 treiben.
Im letzte Woche erschienenen Investor Letter von Blackrock Gründer und Chairman, Larry Fink, betonte er die Dringlichkeit rund um das US Defizits. Er sieht die Vormachtstellung der USA und insbesondere des USD in akuter Gefahr. Und bringt Bitcoin als mögliche Alternative ins Spiel. Insbesondere dieser Abschnitt ist sehr spannend. Da schreibt er nämlich:
“Kann Bitcoin den Reservestatus des US-Dollars untergraben?
Die USA haben seit Jahrzehnten vom USD als Weltreservewährung profitiert.Doch das ist nicht garantiert für die Ewigkeit.
Die Staatsverschuldung ist seit dem Start der Schuldenuhr am Times Square im Jahr 1989 dreimal schneller gewachsen als das BIP. In diesem Jahr werden die Zinszahlungen 952 Milliarden Dollar übersteigen – mehr als die Ausgaben für unsere Verteidigung. Bis 2030 werden die obligatorischen Staatsausgaben und die Schuldzinsen alle Bundessteuereinnahmen aufzehren und ein dauerhaftes Defizit schaffen.
Wenn die USA ihre Schulden nicht unter Kontrolle bringen und die Defizite weiter ansteigen, riskiert Amerika, diese Position an digitale Vermögenswerte wie Bitcoin zu verlieren.”
BERGLINDE'S TAKE: Ein weiterer bemerkenswerter Schritt vom weltweit grössten und einflussreichsten Asset Manager. Die USA werden ihr Defizit und die Schuldzinssituation nicht ohne massive Änderung der gesamten Wirtschaftspolitik in Griff bekommen. Es wird zweifellos nicht ohne weitere Abwertung des Dollars gehen. Der Markt wird wiederum mit massiven Mengen USD geflutet und parallel die Bilanz der US Staatskasse gestärkt. Ob dies mit Bitcoin sein wird oder nicht? Wir werden sehen, aber die Chancen stehen nicht schlecht, dass das so verstanden wird in der US Regierung.
Flash 2: Bitcoin entkoppelt sich von den Aktienmärkten während Verkaufswelle
Bitcoins Stabilität: Bitcoin blieb bei etwa USD 82k stabil und fiel nur um 1%, während der S&P 500 um 4,6 % und der Nasdaq um 5% verloren aufgrund der Zoll-Ankündigung.
Entkopplung vom Markt: Bitcoins vergleichsweise hohe Stabilität über der 80.000-Dollar-Marke deuten auf eine vorsichtige Entkopplung vom Aktienmarkt hin.
Langfristiges Potenzial: Analysten sehen in den Zöllen eine Schwächung des US-Dollars, was Bitcoin als Absicherung stärken könnte.
Bitcoin zeigte sich erstaunlich stabil während des zollbedingten Marktrückgangs von vergangener Woche. Trumps „Liberation Day“-Zölle - 10 % auf alle Importe, 54% für China, 32% für die Schweiz - lösten einen globalen Ausverkauf aus. Der S&P 500 sank um 4,6% (USD 2.4 Billionen Marktkapitalisierung zerstört) und der Nasdaq fiel um 5%. Bitcoin hingegen sank nur um 1%, hielt sich am 3. April über 81.600 Dollar und stabilisierte sich bis zum 4. April bei 82.000 Dollar. Damit zeigte sich der Bitcoin Preis erstaunlich stabil, hat er doch in der Vergangenheit oftmals die Bewegungen der Tech-Aktien mitgemacht (einfach mit stärkerer Volatilität). Analysten meinten, Zölle könnten den Dollar schwächen und Bitcoin langfristig nützen. Das kann natürlich auch eine Ausnahme sein, die Korrelation mit “risk-on” Aktien war in der Vergangenheit immer sehr hoch.
BERGLINDE'S TAKE: Das ist tatsächlich eine spannende Entwicklung. Nach der Ankündigung der Zölle haben wir ein Blutbad des Bitcoin Preises erwartet. Anscheinend scheint aber insbesondere bei den grossen Haltern die Zuversicht gewachsen zu sein, dass Bitcoin tatsächlich als Alternative zum USD als Reservewährung dienen könnte. Vielleicht auch in Antizipation der Flut an günstigem Kapital durch die FED, haben offensichtlich viele institutionelle Halter von Bitcoin nicht verkaufen wollen. Wir werden sehen, ob das nachhaltig ist, aber vorerst werten wir das als positives Zeichen.
Zu- und Abflüsse in Bitcoin ETF vergleichsweise stabil
Die Zu- und Abflüsse in die Bitcoin ETFs waren leicht negativ, aber angesichts der Turbulenzen am Markt sehr stabil. Es war mit viel stärkeren Abflüssen institutioneller Investoren zu rechnen. Aber einmal mehr zeigen sich institutionelle Investoren als ausgesprochen stabile Bitcoin Halter.
Hashrate auf neuem Allzeithoch

Anfang April 2025 erreichte die Hashrate von Bitcoin ein Allzeithoch (ATH) und kletterte auf 974 EH/s in einem 24-Stunden-Anstieg, wobei der 14-Tage-Durchschnitt bei 838 EH/s lag. Das ist eine spannende Entwicklung, insofern dass die Anzahl Transaktionen und dementsprechend die Transaktiongebühren sehr tief sind und gleichzeitig der Preis nachgab. Das heisst, dass die Bitcoin Miner mit massiv tieferen Margen auskommen müssen. Eine höhere Hashrate stärkt die Netzwerksicherheit und macht Bitcoin widerstandsfähiger gegen Angriffe. Ist also alles in allem eine sehr gute Entwicklung.
Verhandlungen mit der US Regierung
Kontext: Neben einigen anderen “interessanten” Entscheidungen rund um US-Zölle, hat die Regierung Trump Zölle für die Insel “Heard and McDonald Islands” erhoben. Auf dieser Insel lebt aber kein Mensch, sondern nur Pinguine.
Auch sonst hat die vergangene Woche einiges an lustigem Meme Material geliefert, hier findet ihr eine gute Zusammenfassung.
Haha, gelesen bei $75.000,- 😂