SVP und Bitcoin - Bitcoin als Lösung für viele Wahlkampfthemen der SVP
Die Wahlkampfthemen der grössten Schweizer Partei haben einige Verbindungen zu Bitcoin. Wir zeigen auf, inwiefern die wichtigsten Themen der SVP durch Bitcoin (mit-)gelöst werden.
Guten Morgen allerseits,
Letzte Woche haben wir, im Hinblick auf die bevorstehenden Parlamentswahlen, damit angefangen, die Wahlkampfthemen der Schweizer Parteien mit einer Bitcoin Brille anzuschauen. Während letzte Woche die grösste linke Partei, die SP, thematisiert wurde (SP und Bitcoin - wie die Faust aufs Auge), nehmen wir uns heute der SVP an. Die SVP bezeichnet sich selber als konservativ-liberale Partei und ist mit fast 30% Wähleranteil die grösste Partei der Schweiz.
Für die Deutschen und Österreichischen Leser ist sie irgendwo zwischen CDU/AfD oder FPÖ/ÖVP einzuordnen.
TLDR - Alles Relevante in weniger als 60 Sekunden
Die SVP ist die grösste Partei der Schweiz. Die Wahlkampfthemen sind auf den ersten Blick nicht direkt mit Bitcoin assoziierbar. Auf den Zweiten aber sehr.
Asyl-/Ausländerpolitik: Bitcoin hilft dabei, Kriege nicht mehr so lange führen zu können und sichert die Zeit/Energie der arbeitenden Bevölkerung in einer harten Währung. Das würde Migrationsströme massiv verkleinern.
Eigentumsrechte: Kein anderes Gut eignet sich so gut zur Wahrung der Eigentumsrechte. Gesichert durch Physik und Code.
Neutralität: Für eine wirklich neutrale Staatsform braucht es ein neutrales Geld. Nichts ist so neutral wie Bitcoin.
Bitcoin bietet konkrete Lösungen zu einigen politischen Fokusthemen der SVP. Es wird Zeit, dass sich die Partei damit auseinandersetzt.
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Die Wahlkampfthemen der SVP
Während sich die SP auf drei Themen fokussiert in diesem Wahlkampf, sind es deren 21 bei der SVP. Im Sinne der Übersichtlichkeit und der Relevanz haben wir hier drei dieser Themen herausgepickt. Es sind die unserer Meinung nach prominentesten drei der SVP.
Asylpolitik - "Asylchaos stoppen"
Die SVP führt neben Asylpolitik auch das Thema Ausländerpolitik als Fokus auf. Im Endeffekt geht es in die gleiche Richtung. Sie proklamieren, dass es zu viele Einwanderer und die Falschen wären. Wohl sei Immigration wichtig für die Schweiz, aber sie sei aus dem Ruder gelaufen.
Dass die Schweiz ein Einwanderungsland ist, ist unbestritten. Egal wo man politisch steht. Gemäss Bundesamt für Statistik zählt die Schweiz per Ende Q2 2023 8.9 Millionen Menschen als ständige Bevölkerung. Und der Anteil ausländischer Bürger nimmt dabei stets zu.
Welchen Effekt hätte Bitcoin auf die weltweiten Bevölkerungsströme?
Eine Verbindung zwischen Migrationsströmen und einer neuen Technologie herzustellen erscheint auf den ersten Blick etwas weit hergeholt. Ist sie aber nicht.
Im Gegenteil. Die Manipulation von Währungen ist ein elementarer Treiber für menschliches Leid verschiedenen Ausmasses. Doch wie genau?
Stark vereinfacht - und fernab politischer Ideologie - gibt es drei Gründe, wieso Menschen flüchten oder in einem anderen Land ihr Glück suchen.
Das Heimatland wurde von einer Naturkatastrophe heimgesucht
Im Heimatland herrscht Krieg und dadurch eine grosse humanitäre Katastrophe
Im Heimatland herrscht grosse Armut und die Aussicht auf wirtschaftlichen "Erfolg" ist praktisch inexistent
Wird Bitcoin Naturkatastrophen verhindern? Nein, natürlich nicht. Aber Flüchtlingsströme aufgrund von Naturkatastrophen sind meist temporär und die Leute gehen gerne wieder zurück oder helfen beim Wiederaufbau. Was uns de-facto noch zwei Hauptgründe lässt.
Und da hilft Bitcoin enorm.
"Make war unaffordable": Ein Bitcoin Mantra besagt, dass man Krieg nicht mehr finanzierbar macht. Natürlich wird Bitcoin nicht Konflikte verhindern. Aber Bitcoin sollte eben nicht nur als spannende neue Technologie betrachtet werden, sondern als härteste Währung überhaupt. Und harte Währungen zwingen Konfliktparteien, Kriege schneller zu beenden und Verhandlungen anzustrengen. Alex Gladstein, der CSO der Human Rights Foundation, hat dazu sehr spannende Artikel verfasst, wie bspw. "The invisible cost of war in the age of quantitative easing". Da zeigt er auf, dass die Ära des billigen Geldes Kriege massiv verlängert und damit das Leid der Zivilbevölkerung vergrössert hat. Wenn Geld einfach aus dem Nichts geschafft werden kann, können "Abenteuer" aller Art problemlos finanziert werden. Die Bevölkerung zahlt den Preis schleichend durch Kaufkraftverlust. Spannend diesbezüglich ist auch das Interview von 2011 mit Julian Assange "the goal is to have an endless war".
Raub von Zeit und Energie durch Inflation: Wirtschaftsflüchtlinge flüchten auf der Suche nach einem besseren Leben. Das kann man per se niemandem verübeln. Der Hauptgrund der Perspektivlosigkeit im Heimatland entspringt meist einer korrupten, autoritären Regierung, welche sich selbst massivst bereichert hat. Das Resultat ist praktisch immer eine sehr starke Abwertung der Währung. Eine Abwertung der Währung bedeutet immer, dass die Zeit und Energie der arbeitenden Bevölkerung gestohlen wird. Die Bevölkerung arbeitet in einem unaufhörlich drehenden Hamsterrad. Während das Hamsterrad bei uns in der Schweiz noch im Schritttempo und in anderen westlichen Ländern bereits im Lauftempo dreht, ist dieses Hamsterrad in Entwicklungsländern in Sprinttempo auf professionellem Niveau am drehen. Es herrscht Hyperinflation und die normale Bevölkerung kommt in keiner Art und Weise mit.
Eine harte Währung - und Bitcoin ist die härteste je geschaffene Währung - verhilft Entwicklungsländern zu Prosperität und Wohlstand. Die Zeit, Energie und die körperliche Unversehrtheit der Bevölkerung wird geschützt.
Damit ist davon auszugehen, dass die Flüchtlingsströme vermindert werden und die Leute gerne im eigenen Land bleiben würden.
Eigentum stärken - Freiheit stärken
Die SVP schreibt auf ihrer Webseite "Die Garantie des privaten Eigentums gehört zu den wichtigsten Aufgaben eines freiheitlichdemokratischen Staates. Die SVP setzt sich dafür ein, dass die Bürger über ihre erworbenen materiellen und ideellen Güter frei verfügen können."
Nicht erst seit Carl Menger, einem der Gründer der österreichischen Schule der Nationalökonomie, ist die Wichtigkeit der Eigentumsrechte in aller Munde. Einer der wesentlichsten Erfolgsfaktoren westlicher Länder ist die Sicherung des Eigentums durch einen funktionierenden Rechtsstaat.
Arbeitet und spart man auf ein Ziel hin (bspw. ein Haus oder ein Auto), so soll man darauf vertrauen können, dass es von niemandem gestohlen wird. Weder durch andere Personen, noch durch den Staat.
Die Wahrung der Eigentumsrechte ist ein Hauptgrund, wieso viele Menschen von kommunistischen Ländern in kapitalistische Länder flüchten. Eigentum wird geschützt und man weiss, wofür man arbeitet.
Wie hilft Bitcoin bei der Wahrung der Eigentumsrechte?
Bitcoin ist das ultimative Eigentum. Kein anderes Gut ermöglicht es in diesem Ausmass, sein eigenes Geld - d.h. seine Zeit und Energie - ohne Drittparteienrisiko zu speichern.
Alle anderen Güter oder Gelder sind in irgendeiner Form einem Risiko ausgesetzt. Wohneigentum ist politischen Risiken ausgesetzt und kann im Notfall nicht transportiert werden. Bankkonten können im Handumdrehen blockiert werden. Bargeld ist den Launen der Geldpolitik eingesetzt. Physisches Gold ist jederzeit konfiszierbar. Und so weiter und so fort.
Bei Bitcoin ist das anders. Nicht konfiszierbares Eigentum, welches lediglich mathematischen und physikalischen Naturgesetzen folgt. Durch nichts und niemanden veränderbar. Eigentum in Reinkultur quasi.
Das sind alles Themen, welche in unseren Breitengraden nicht so akut erscheinen. Sie sind aber trotzdem elementar wichtig und es gibt auch bei uns Bestrebungen, das Recht auf Eigentum zu beschränken.
Aussenpolitik - "ohne Neutralität - keine Schweiz"
Die Neutralität der Schweiz war in den vergangenen Monaten im Zuge des Ukraine-Krieges immer wieder ein Thema. Die SVP schreibt dazu auf der Webseite "Die SVP setzt sich für die Wahrung einer unabhängigen und neutralen Schweiz ein. Der Ausverkauf unserer Souveränität und Selbstbestimmung durch die politischen Eliten muss gestoppt werden."
Zweifellos hat die Schweiz in der Vergangenheit von der politischen Neutralität profitiert. Und egal wo man politisch steht, ist hin und wieder eine neutrale Betrachtung der Situation nicht schlecht. Die meisten Konflikte, egal ob privater, beruflicher oder institutioneller Natur, sind irgendwann emotional belastet. Da kann Objektivität oder Neutralität zielführend sein.
Nur, die SVP geht hier explizit nur auf politische Neutralität im internationalen Kontext ein. Denkt man noch etwas weiter, sollte es auch Neutralität resp. Unabhängigkeit in der inneren Betrachtung geben. Und da ist die Neutralität des Geldes von unmessbarer Wichtigkeit.
Geld funktioniert als Informationsaggregator aller unserer Handlungen. Es misst unsere investierte Zeit und Energie und es misst den ökonomischen Wert unseres Handelns.
Solange dieses elementar wichtige Element unseres tagtäglichen Lebens von Menschen manipuliert werden kann, gibt es keine ultimative Neutralität.
Wie hilft Bitcoin zu einer neutraleren Welt?
Zugegeben, dieser Punkt geht etwas stark ins philosophische. Aber im Endeffekt ist es genau das: Bitcoin trennt Geld von menschlichen Interesse. Trennt Geld vom Staat. Bitcoin schafft es, Geld von politischen und menschlichen Interessen zu entkoppeln und wird damit zum neutralsten Informationsaggregator überhaupt.
Fazit
Wie bereits letzte Woche geschrieben, Bitcoin ist apolitisch. Und doch zeigt der Vergleich anhand der Wahlkampfthemen aller Parteien, wie unglaublich wichtig Geldpolitik für die Gesellschaft ist. Im Grundsatz werden SVP Wähler offen sein gegenüber Bitcoin. Schlicht und einfach aufgrund der generell staatskritischen Haltung. Wir hoffen aber, dass wir auch aufzeigen konnten, dass Bitcoin auch ganz konkrete Lösungen zu Fokusthemen der SVP bieten könnte. Genau so wie bei der SP.